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Arma

Erleuchteter

Beiträge: 4 643

Wohnort: Hamachi

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121

02.10.2007, 15:14

optimst :P

122

02.10.2007, 17:29

Zitat

Original von SRS_Speci
Die Halbwertszeiten von Pu sind übrigens 25.000 Jahre, nicht Millionen.

Von 239Pu ist es 25.000 Jahre, von 244Pu sind es mehrere Millionen. Ich habe einfach den worst case angenommen - auf Wikipedia stand, in selten Fällen kann auch 244Pu entstehen.
Außerdem hätte sonst Eisis Posting überhaupt keinen Sinn gehabt und ich wollte etwas zur Größenordnung von zeitlichen Vorhersagen schreiben.

Das Leben in 1000 Jahren wird sich um ein vielfaches vom heutigen Unterscheiden, setzt man es zum Leben vor 1000 Jahren ins Verhältnis. Wenn die Menschen da zur Zeit der Kreuzzüge etwas eingebuddelt hätten, dann könnten wir langsam über das Ausgraben nachdenken.
Da viele der hier relevanten Prozesse multiplikativ sind, wachsen sie in der Zeit exponentiell. Deswegen sind 1000 Jahre nur schwer zu unterschätzen.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »AtroX_Worf« (02.10.2007, 17:34)


123

02.10.2007, 17:50

Pu239 stellt über 70% des Plutoniumanteils ;) jenach Abbranddauer sogar 95% und mehr.. und Pu240 und Pu241 sind wenn ich es recht im Kopf habe auch nicht so schlimm...

Abgesehen davon bin ich zumindest Befürworter der Transmutation, alles was schwerer als Uran ist, muss in Energie umgewandelt werden.

124

03.10.2007, 16:20

Zitat

Original von CF_Ragnarok
kennt btw jmd ne seite wieviel % erneuerbare energie ein land verwendet? würd mal tippen, dass österreich auch recht weit oben anzutreffen sein dürfte

heut ne antwort gefunden. der strom in wien entsteht aus:
43% Wasserkraft
3% Sonnenenergie
1,7% Biomasse (da wird aber atm enorm investiert um das hier voranzutreiben)
0,7% sonst. Ökoenergie
der ganze rest kommt ausschließlich von erdgas

außerdem werden in den wiener abfallbehandlungsanlagen 800k tonnen abfälle und klärschlamm thermisch verwertet und gibt für fast 300k haushalten fernwärme.

125

03.10.2007, 21:34

ist ein sehr interessanter Energiemix, mich wundert ein wenig der hohe Erdgasanteil, das ist eigentlich unüblich. Der hohe Wasserkraftanteil liegt vor allem an der guten geographischen Lage, schön dass diese so ausgenutzt wird.

Wieso ist der hohe Erdgasanteil ungewöhnlich?

Man unterscheidet zwischen Grundlast und Spitzenlastversorgung. Im allgemeinen sagt man ein Grundlastkraftwerk kostet im Bau und im Anschluss unabhängig von der Leistung (dazu zählen auch KKW), die Spitzenlastkraftwerke hinzustellen kostet wenig, dafür sind die Stromerzeugungskosten wenn sie mal produzieren hoch.

Und Erdgas gehört zur zweiten Kategorie, das Gas ist teuer, eine Gasturbine kostet fast nix und lässt sich in sehr kurzer Zeit ein und ausschalten...

Jetzt frag ich mich nur, ob in Wien der Anteil der Spitzenlasten so hoch ist, dass diese Verteilung gerechtfertigt ist oder was sonst diesen hohen Erdgasanteil motiviert.

126

03.10.2007, 22:37

http://www.axpo.ch/internet/axpo/de/medi…n_in_Europa.pdf
AXPO ist der Energiekonzern in der Schweiz

ganz interessante Daten find ich.

127

03.10.2007, 22:50

Sagt aber was ganz anderes zu Österreich als Ragnas Info. Was stimmt nun eher?

128

03.10.2007, 23:00

Zitat

Original von SoE-mySalsa-
Sagt aber was ganz anderes zu Österreich als Ragnas Info. Was stimmt nun eher?


Ragna's Info ist für Wien - dieses Datenblatt gilt für ganz Österreich und ich würde dem mehr oder weniger vertrauen, solange keine anderen Daten aus Österreich selber da sind ;)

edit: ich war heute am PSI und da ich systeme für die passivkühlung von kkw's mitarbeite wurde meine überzeugung, dass der kernenergie eine zukunft hat, gestärkt. der anschliessende besuch im kkw beznau (PWR, Leichtwasserreaktor) hat dies auch bestätigt. die situation von heute ist kein bisschen vergleichbar mit dem was in tschernobyl passiert ist...

129

04.10.2007, 16:23

eisen, bitte mach doch mal was gescheites, wenn du schon im mastersteam bist: wähle alle spamm, flame und privatpostings in diesem thread von dir, disa und paar anderen und mach einen neuen thread draus. oder lösch sie gleich. ich find es störend in diesem thread.

Beiträge: 1 932

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Beruf: Informationssicherheitskoordinator

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130

04.10.2007, 16:26

Alles was nicht mit dem Thema zu tun hatte ist gelöscht und wird auch in zukunft gelöscht.

131

06.10.2007, 08:54

Wasserkraftist nicht wasserkraft!

der unterschied liegt an staukraftwerken (stausee in bergen) und flusskraftwerken (vereinfacht, weil natürlich auch flüsse gestaut werden).

flusskraftwerke z.B. Donau tragen erheblich zur deckung der grundlast bei. stauseen sollten eher spitzenlasten abdecken.

mittlerweile bin ich tatsächlich schon ein befürworter für kernkraft (speci war sehr überzeugend), aber eben unter der vorraussetzung das sich alle an vorschriften halten (was in D, als auch in Ö bei solchen projekten zu erwarten ist). in anderen ländern bin ich eher skeptisch...

132

06.10.2007, 09:09

http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,509625,00.html


Das ist übrigens genau das, was ich meinte: Ein Chemieunfall mitten in einer Großstadt mit 40 Verletzten, und das ganze ist als Meldung vier Absätze im Psnorama wert.
Wenn in einem KKW ein Dübel locker ist, ist das eine Woche lang das Topthema.

Irgendwie fehlt mir da die Relation.

133

15.03.2011, 08:34

Irgendwie wusste ich doch dass ich hier mal so ein Diskussionsthema aufgemacht hatte, ich bin so frei das mal aus der Versenkung zu holen....


Thema Sicherheit Deutscher Kernkraftwerke unter den Aspekten die uns gerade in Japan begegnen:

Meine ernüchternde Antwort als erstes: Ich weiß nicht genau, wie die Japanischen Kraftwerke aussehen und kenne daher nicht die Details von dem, was dort passiert ist und wie es im Vergleich dazu in unseren Anlagen aussieht. Daher gibt es erstmal nur meine subjektiven Einschätzungen aus dem was ich den Nachrichten entnehmen kann.

Was passiert gerade in den Reaktoren von Fukushima I? Fukushima ist ein Siedewasser aus den frühen 70er Jahren. Die Konstruktionsbedingten Anforderungen an diese Anlagen haben sich im Laufe der Zeit weiterentwickelt.
Generell gibt es zum Schutz der Bevölkerung aber auch bei diesem Kraftwerkstyp mehrere Barrieren:
1. Brennstoffpellet: Solange es nicht zur Kernschmelze kommt hält das Pellet den Großteil der Spaltprodukte zurück. Ausnahmen sind vor allem Cs und I, da diese flüchtige Verbindungen eingehen können
2. Hüllrohr: Die wohl "schwächste" Barriere. Bei hohen Temperaturen wird das Zirkaloy vom Wasser korrodiert und ist eine der Hauptquellen für Wasserstoff im System
3. Reaktordruckbehälter: Das System umschließt den radioaktiven Kern und ist für großen Druck ausgelegt. Allerdings gibt es sehr viele Rohrleitungen, die bei starkem Überdruck wohl versagen können. Ausgelegt ist das System auf 40-60 bar je nach Reaktor
4. Das Containement alias Sicherheitsbehälter. Dieser ist zumeist aus Stahl oder Beton realisiert und auch gegen einige bar Überdruck ausgelegt.
5. Das Reaktorgebäude als äußerste Hülle ist ein weiterer Schutzmechanismus, der aber im Zweifelsfall die schwächste Schicht ist.


Was passiert gerade in Japan? Nach übereinstimmenden Meldungen fällt es schwer, den Reaktorkern zu kühlen. Das Problem ist, dass auch nach Abschalten des Reaktors durch radioaktiven Zerfall weiter Energie erzeugt wird. Direkt nach Abschaltung sind dies ca 6% der Nennleistung, nach 48% Stunden bereits weniger als 1%. Kann man diese Wärme nicht wegführen erhitzt sich das Material und fängt an zu schmelzen. Dies hat zur Folge, dass die Barrieren 1 und 2 relativ schnell versagen. Im Falle eines "trockenen" Reaktorcores, also nach verlust des Kühlmittels ist der Zeitrahmen dafür wenige Stunden. Anschließend wird eine Kernschmelze nicht mehr auszuschließen sein bzw sehr wahrscheinlich. Dies wird im Zweifel auch den Boden des Reaktordruckbehälters zerstören, wenn nicht durch das Beben eh schon einige Leitungen geborsten sind. Um das Containment zu schützen muss immer mal wieder Druck abgelassen werden, dabei entweicht dann Radioaktivität, allerdings in "geringem" Umfang. Gleichzeitig scheint aber dabei Wasserstoff ins Reaktorgebäude gekommen zu sein, der dort detoniert ist und das äußere Gebäude zerstört hat.

Meine Vermutung ist, dass derzeit nur noch das Containment die Radioaktivität zurück hält. Allerdings wird mit jeder Stunde die vergangen ist die Wahrscheinlichkeit kleiner, dass es zerstört wird. Die Nachwärmeproduktion geht mit jeder Stunde zurück und produziert damit weniger Druck und weniger Wasserstoff. Die Anlagen werden vollständig zerstört sein, aber derzeit sieht es noch so aus, als ob das schlimmste im Gebäude zurück gehalten werden kann.


Um jetzt unter den Gesichtspunkten zu beurteilen, wie die Lage im Vergleich dazu in deutschen KKW aussieht stellt mich jetzt allerdings vor einige Probleme. Das erste Problem was sich in Japan ergeben hat ist der Verlust aller Nachkühlsysteme und aller Notsysteme. Bei einer klassischen "gelehrten" Auslegung von doppelt Diversitär und doppelt Redundant ist dies wohl nur einhergehend mit einer weitestgehenden Zerstörung der Anlage realisierbar, aber wir müssen wohl annehmen, dass auch der Fall eintreten kann. In diesem Fall werden auch wir irgendwann in die Kernschmelze kommen und die ersten 3 Sicherheitsbarrieren verlieren. Eine ganz entscheidene Frage wird dann sein, ob man das Wasserstoffproblem kontrollieren kann oder nicht. Stand der Technik in Deutschland sind hierzu sogenannte katalytische Rekombinatoren, die bei Zimmertemperatur und einer H2 Konzentration von 1% (Zündfähig ab 4%) bereits anfangen diesen wieder in Wasserdampf umzuwandeln. Allerdings haben die derzeit genehmigten und verbauten den Nachteil, dass sie sich recht stark erhitzen und Temperaturen erreichen können, bei denen eine Explosion ausgelöst wird. Die Forschung auf dem Gebiet wird derzeit in Jülich stark voran getrieben, aber es gibt mWn noch kein Modell, mit dem man die absolute Effizienz vernünftig simulieren könnte. Also insbesondere keines, das eine tendenzielle Aussage darüber erlaubt ob die H2 Produktion einer Kernschmelze Detonationsfrei wieder umgewandelt werden kann. Sollte die Rekombination allerdings wie gewünscht funktionieren, ist die Gefahr eines Containmentversagens deutlich verringert.

In der anstehenden Sicherheitsüberprüfung wird vermutlich vor allem auf die Containement Sicherheit eingegangen werden. Es ist die Barriere, die am stärksten gegen die Freisetzung schützt im Falle der Kernschmelze. Die Containments unterscheiden sich aber konstruktionstechnisch, die Frage ist ob sie aus Beton oder Stahl konstruiert sind. Dabei ist es unerheblich, ob es sich um einen SWR oder DWR handelt. Die Auslegungen des Containments sind vor allem gegen Gefahren von Außen gerichtet, wie bspw. den berühmten Flugzeugabsturz. Unsere alten Anlagen sind dabei deutlich schwächer als die neuen KONVOI Kraftwerke.

Soweit eine erste Einschätzung von mir. Bei Fragen stehe ich hier im Thread auch weiter zur Verfügung, in den anderen werde ich mich aber nicht beteiligen.

134

15.03.2011, 08:45

Schön, dich wieder einmal hier zu sehen. :)

Zitat

Original von SRS_Speci
Meine Vermutung ist, dass derzeit nur noch das Containment die Radioaktivität zurück hält. Allerdings wird mit jeder Stunde die vergangen ist die Wahrscheinlichkeit kleiner, dass es zerstört wird. Die Nachwärmeproduktion geht mit jeder Stunde zurück und produziert damit weniger Druck und weniger Wasserstoff. Die Anlagen werden vollständig zerstört sein, aber derzeit sieht es noch so aus, als ob das schlimmste im Gebäude zurück gehalten werden kann.

Das war auch emine Vermutung, auch noch gestern Abend. Aber die aktuellen nachrichten sehen leider anders aus:

Zitat

FAZ: Japan - Reaktorhülle bricht - Strahlung steigt - Wind auf Tokio
Die Lage im japanischen Atomkraftwerk Fukushima spitzt sich dramatisch zu: Bei einer neuen Explosion im Reaktor 2 ist offenbar die innere Hülle beschädigt worden, in Reaktor 4 hat es gebrannt. Die radioakative Strahlung um das Kraftwerk ist bereits massiv erhöht - und auch in Tokio werden steigende Werte gemeldet.

Sie scheinen es bei immer mehr vergagener Zeit anscheinend immer schlechter zu schaffen zu kühlen. Das Problem ist aktuell wohl eher die Verfügbarkeit von Kühlmitteln.

135

15.03.2011, 08:51

eher die leitungen, bzw. der druckaufbau...

kühlmittel, sprich meerwasser ist ja vor der haustür.

136

15.03.2011, 08:56

Das Problem was man sehen muss ist die Wärmemenge, die noch produziert wird.

Die elektrische Leistung der Blöcke liegt bei 450 MW, das entspricht ca 1300 MW thermisch. Derzeit sind davon wahrscheinlich noch so um die 5 MW Restleistung. Dafür muss man immer noch sehr viel Kühlmittel hereingepumpt bekommen. Dafür müssen die Pumpen mit Energie versorgt werden was derzeit nicht trivial sein dürfte und dann braucht man große Meerwasserkompatible Pumpen.. Das ist nur von hier aus schwer abzuschätzen wie kompliziert das ist, aber man darf die technischen Anforderungen keinesfalls unterschätzen.

137

15.03.2011, 13:31

Ich hoffe nur dass die Steuerstäbe durch die Kernschmelze(n) unbeschädigt bleiben. Ansonsten droht wirklich ein zweites Tschernobyl...

Nachdem ich die letzten 2 Jahre ein Notstromaggregat für ein Kernkraftwerk entwickelt habe, wünsche ich mir wirklich ein rasches Ende dieser Technologie. Das Risiko ist zwar sehr gering, die Folgen sind aber so dermaßen wahnsinnig, dass man das risiko einfach nicht eingehen kann.
Bzgl. der Sicherheit der dt. Reaktoren: Der Block Gundremmingen A wurde durch einen Zwischenfall komplett zerstört. Ein Glück dass dabei keine Strahlung ausgetreten ist..

138

15.03.2011, 13:34

brauchen wir hier wirklich 3 threads für?

139

15.03.2011, 13:35

man könnte noch einen weiteren eröffnen :)

141

15.03.2011, 14:38

Ich habe mir einfach erlaubt den alten Thread zu beleben weil hier schon früher viele Fragen diskutiert wurden. Wenn das als überflüssig angesehen wird kann er ja auch gerne geschlossen werden.

142

15.03.2011, 14:38

Zitat

Original von GWC|lazy
brauchen wir hier wirklich 3 threads für?


Ich finde es gut, dass er den nochmal hochgeholt hat. Wenn man die ersten Posts liest, sieht man gut, wie auch er als angehender Experte von der Realtiät eingeholt wurde.

143

15.03.2011, 14:45

Ich hab direkt noch ne Kleinigkeit zu deinem Einwurf bzgl Steuerstabschmelzen:

Es gibt im wesentlichen 2 Materialien, die für Steuerstäbe eingesetzt werden. Das eine ist Borcarbid, das andere eine metallische Legierung aus Silber, Cadmium und ich meine Lanthan. Im Siedewasserreaktor haben wir aber keine einzelnen Stäbe, sondern große Bleche. Bevor diese schmelzen gehen die Brennstäbe kaputt. Die Gefahr einer Rekritikalität ist aber dann nicht gegeben, da es keine Moderation gibt. Ohne Moderator wird das System nicht wieder kritisch. In Tschernobyl gab es unmengen an Graphit als Moderator, die nach Verlust der Kühlung immer noch für eine gute Neutronenökonomik gesorgt haben. Das ist im Siedewasserreaktor nicht der Fall.

144

15.03.2011, 14:54

von SRS_Speci aus diesem Thread:

Zitat

Zusammenfassend gesagt: sämtliche hier vorgestellten Konzepte kennen einen Unfall wie Tschernobyl nichtmal in den grausamsten theoretischen Annahmen. In fast allen Anlagen lässt sich ein Störfall konstruieren, der zu einer Kernschmelze führt, diese ist aber in erster Linie ein sehr lokales Problem ohne Flächendeckende Kontamination.


Da sind wir nahe dran mittlerweile in Fukushima, je nachdem wie man die abgegebene Strahlung bewertet. Aus der Aussage spricht die übliche Erwartungshaltung, die einem der gesunde Menschenverstand vorgibt, wenn man mal alle möglichen Szenarien durchdacht hat. Der Causus Knacksus ist das Wort "möglich" bei Szenarien. Nur weil der durchschnittliche Techniker nicht besonders viel Phantasie hat, heisst das nicht, dass er alle möglichen Szenarien auch wirklich bedacht hat.

Kombiniert man das mit den bekannten Auswirkungen, die so ein Unfall haben kann, muss eigentlich der gesunde Menschenverstand, egal ob Atomexperte oder nicht, sagen: Nein.

Das sollte sich mit dem Unfall in Japan geändert haben. Man kann es auch überall in der Forschung beobachten an anderer Stelle. Meereswellen haben nur eine gewisse Höhe, aber plötzlich finden sie heraus, dass unter besondren Bedingungen doch Monsterwellen entstehen können und müssen den Schiffsbau anpassen. Forschung ist doch ein laufender Prozess, aber ein Super-Gau ist für uns Lebende endgültig.

145

15.03.2011, 14:59

Rein aus Interesse und unabhängig von meiner Meinung zu AKWs:
Was machst du eigentlich beruflich, Ede? Was zeichnet diese Berufsgruppe verglichen mit den Technikern aus?

Juzam

Erleuchteter

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146

15.03.2011, 15:05

Zitat

Original von Ede G

Kombiniert man das mit den bekannten Auswirkungen, die so ein Unfall haben kann, muss eigentlich der gesunde Menschenverstand, egal ob Atomexperte oder nicht, sagen: Nein.


Ach Edda, was würde nur passieren, wenn du diese Argumentation mal auf deine gesellschaftlichen und politischen Vorstellungen anwendest :bounce:

147

15.03.2011, 18:10

Zitat

Original von El_Cheapito
Rein aus Interesse und unabhängig von meiner Meinung zu AKWs:
Was machst du eigentlich beruflich, Ede? Was zeichnet diese Berufsgruppe verglichen mit den Technikern aus?


Ich hab nix gegen Techniker/Ingenieure, im Gegenteil, besser als manch andere Berufsgruppe, weil eigentlich immer vernünftig. Nur damit kommt man bei so einem Thema nicht weiter. Wer da mit Vernunft kommt und mit Durchschnittswerten, der ist eigentlich wahnsinnig, weil er versucht ein für uns mögliches endgültiges Ergebnis, Super-Gau, zu relativieren. Und genau das wird bei der Atomkraft gemacht. Dann erzählen sie "unsere AKWs sind sicher" blablabla...

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Ede G« (15.03.2011, 18:11)


148

15.03.2011, 18:11

Wieso quotest du eigentlich etwas, wenn du dann dazu keinen Bezug nimmst?

149

15.03.2011, 18:14

Zitat

Original von AtroX_Worf
Wieso quotest du eigentlich etwas, wenn du dann dazu keinen Bezug nimmst?


Und hast du jetzt deine Beweise, dass sich die Lage in Japan wirklich verschlechtert hat, oder ist es nur wieder deine Panikamche und Desinformation? ich will, dass du selber nachschaust und berichtest. Du weisst doch selber wie grauenhaft die Berichterstattung der Mainstreammedien ist. Alles eine grosse Verschwörung der Ökofachisten. ;)

150

15.03.2011, 18:32

meine Einschätzung ist, dass sich die Lage heute deutlich verschärft hat. Bis gestern hatte ich die Hoffnung, dass die Rückhaltung der Radioaktivität sauber funktionieren wird.

Heute morgen hat sich die Situation allerdings geändert. Scheinbar gibt es ein Versagen der Kondensationskammer im Block 2, so dass der RDB nicht mehr unter Druck gehalten werden kann. Dies beeinflusst die Kühlung negativ und erlaubt gleichzeitig die Freisetzung von radioaktiven Materialien. Die Explosion hat kurzfristig für stark überhöhte Ortsdosisleistungen geführt, die dann allerdings erstmal wieder zurück ging. Aber ich rechne damit, dass sich die Gesamtfreisetzung und Belastung auf dem Gelände jetzt auf einem (zu) hohem Niveau einpendeln wird. Derzeit ist wohl eine Ortsdosisleistung im Bereich von 1 mSv/h realistisch. Nach deutschem Recht dürfte man in dieser Umgebung pro Jahr keine 20h arbeiten. Das wird die Rettungsarbeiten an den Reaktoren deutlich erschweren.

Bei den Blöcken 1 und 3 sieht die Situation deutlich entspannter aus. Die Kühlung funktioniert scheinbar derzeit kontinuierlich, damit ist dort das gröbste scheinbar erstmal überstanden.